ARTVERWANDTES DESIGN
Geschichte zum Produkt
Crowded Beach
Waren Sie schon mal an der deutschen Küste? Zur Hauptsaison? Womöglich an der Nordsee in Kampen auf Sylt? Oder auf einer der Ostsee-Inseln Usedom oder Hiddensee? Dann können Sie sicher verstehen, dass dieses Schal-Motiv trotz einer gewissen Freizügigkeit nichts, aber auch gar nichts mit Sex zu tun hat. Es ist nur etwas voll (crowded engl.: überfüllt) am FKK-Strand. – Von außen betrachtet scheint es den Deutschen nicht nur an Humor, sondern auch an Scham zu fehlen. Denn bei keiner anderen Nation hat sich das Nacktbaden zu einem solchen Massenphänomen entwickelt. Die Bewegung der Freikörperkultur (FKK), die in Deutschland um 1900 aufkam, nannte ihre hüllenlose Freizeitgestaltung anfangs noch Schwedisch-Baden. Offenbar hatte sich herumgesprochen, dass die Schweden selbst in Zeiten der Prüderie (18./19. Jahrhundert) im Adamskostüm in Seen geplanscht hatten. Die ersten Anhänger der FKK-Idee, zumeist urbane Intellektuelle, frönten ihr gemeinschaftliches Entblößen in Vereinen auf uneinsehbaren Geländen. Trotzdem war die Empörung in konservativen Kreisen groß. Das Ausziehen in der Natur war darum Jahrzehnte lang eine ideologische Haltung. Erst in den 1950er Jahren wurde es zu einem unpolitischen Freizeitvergnügen, dem man überall auf der Welt nachging (an speziellen Stränden oder in Urlaubsanlagen). Mittlerweile gibt es Menschen, die am liebsten alles nackt erledigen: Nackt-Wandern. Nackt-Reiten. Nackt-Radeln. Nackt-Rudern. Nackt-Yoga. Nackt-Rodeln. Selbst für Deutsche gewöhnungsbedürftig.