ARTVERWANDTES DESIGN
Geschichte zum Produkt
Watch The Birdie
Watch the Birdie
Mit „Watch the birdie!” (engl.: Wo ist denn das Vögelchen?) versuchte man früher Kinder beim Fotografieren dazu zu bringen, ins Objektiv der Kamera zu blicken. Den Kleinen wurde weisgemacht, es könne jeden Moment ein kleiner Piepmatz aus der Linse lugen, wenn man nur ganz genau hinschaute. Diese Notlüge klappte bestimmt deshalb so gut, weil die ersten Fotoapparate beinahe wie Nistkästen aussahen. Im Gegensatz zu den Kameras lohnte es sich schon immer, bei der Kuckucksuhr auf das Erscheinen des Vögelchens zu warten. Die deutscheste aller Uhren gibt es seit dem 17. Jahrhundert und von Anfang an erschien immer zur vollen Stunde ein kleiner Kuckuck und schlug die Stundenzahl. Das typische Haus-Design schuf Friedrich Eisenlohr erst 1850, der als Architekt eigentlich Eisenbahnbauten entwarf. Ob er nichts anderes konnte oder einfach nur eine Leidenschaft für Bahngebäude hegte, ist nicht überliefert. Fest steht, dass im Zuge eines Kuckucksuhren-Designwettbewerbs sein Bahnwärterhäuschenlook siegte. Zehn Jahre später erlebte die schlichte Erstfassung ein Re-Design mit reichen Verzierungen und verdrängte damit alle anderen Kuckucksuhren-Modelle vom Markt. Die unverwechselbare Uhr wurde schließlich weltweit zum Symbol für Deutschland. Noch heute ist sie ein begehrtes Souvenir, vor allem mit dem Stempel „Made in Black Forest” (Hergestellt im Schwarzwald). Für Designpuristen gibt es inzwischen extrem reduzierte, Schnitzwerk freie Formen mit abstrahiertem Vogel. An der Kuckucksuhr kommt eben keiner vorbei. Kitsch hin oder her.