ARTVERWANDTES DESIGN
Geschichte zum Produkt
Good Old Lace
Ihr typischstes Charakteristikum teilt sich die Spitze (engl. Lace) mit dem Weltraum: ab und zu Materie und dazwischen jede Menge Nichts. Nur Textilien, die überwiegend aus Löchern bestehen, dürfen sich Spitze nennen. In Flandern (nördliches Belgien) soll man schon im 14. Jahrhundert Spitzen gemacht haben. Aber so richtig in Schwung kam die Sache erst im 15. Jahrhundert in Italien, vor allem in Mailand und Venedig. Männer und Frauen waren gleichermaßen ganz verrückt nach diesem neuen Statussymbol. Da die Herstellung extrem aufwändig war, konnten sich nur die Wohlhabendsten überhaupt Spitze leisten. Mit üppigen Ärmelmanschetten und riesigen Spitzenkragen ließ man so richtig heraushängen, wie reich man wirklich war. Im 17. Jahrhundert wurden Spitzen erschwinglicher, weil neue Techniken wie das Klöppeln erfunden worden waren. Inzwischen wurde in ganz Europa Spitze gefertigt, oft mit regionalen Besonderheiten. Im 19. Jahrhundert entwickelte man in Irland die Häkelspitze, mit der sich die verarmte Landbevölkerung in Heimarbeit etwas dazu verdiente. Für das Motiv dieses Schals stand die Spitzenkante eines Deckchens aus der „guten alten Zeit” (engl. good old days) visuell Pate. Maximal vergrößert passt es wunderbar in unsere Tage und wärmt vor allem deshalb, weil es Masche an Masche gestrickt eben keine echte Spitze ist (zu wenige Löcher, Sie erinnern sich).