ARTVERWANDTES DESIGN
Geschichte zum Produkt
Soft Eyes
Seit Jahrtausenden zieht der Pfau mit seinen wunderschönen Federn die Menschen in seinen Bann. Das war natürlich nie seine Absicht. Ihm ging es mit seiner auffälligen Optik nur um zwei Strategien: Weibchen betören, Fressfeinde verstören. Beides funktioniert hervorragend. Hähne mit besonders prächtigem Gefieder haben Schlag bei den Hennen. Tiger und Leoparden dagegen halten die blauen, leuchtenden „Augen” (engl.: eyes) der aufgestellten Federn für die Augen eines gefährlichen Dingsbums und suchen sich lieber einen Snack, der sie nicht so gereizt anglotzt. Auf der Speisekarte des Pfaus wiederum stehen neben Samen, Früchten und Insekten auch junge Kobras. Sein Appetit auf Schlangenbabys ersparte dem bunten Vogel wahrscheinlich die Ausrottung durch den Menschen. Weil er die Kobra-Population in Schach hält und die ländliche Bevölkerung mit durchdringenden Rufen vor Raubkatzen warnt (die er selbst nicht leiden kann), landet der Pfau in seiner Heimat Indien und Sri Lanka nicht öfter als nötig im Kochtopf. In einigen Gegenden gilt er sogar als heilig. Sein schillerndes Federkleid machte den Pfau in vielen Epochen und Kulturen zum Symbol von Schönheit, Reichtum, Liebe und Leidenschaft. Ob im antiken Rom, bei den Rittern des Mittelalters oder in der Zeit des Barocks: der Pfau war beliebtes Accessoire. Entweder durfte er freilaufend einen hübschen Akzent in den Gärten der Reichen setzen, schmückte gegrillt samt Federn die Tafeln der Fürsten (bis der schmackhaftere Truthahn nach Europa kam) oder durfte sein Leben für die Verschönerung von Hüten, Fächern und anderen Schnick-Schnack aushauchen. Für diesen Schal stand der großartige Vogel lediglich Modell: seine „Augen” verwandeln weiche Merinowolle in „Soft Eyes”.