ARTVERWANDTES DESIGN
Geschichte zum Produkt
Honeymoon
Wenn man einen Hirsch in weiblicher Begleitung antrifft, wie auf dem vorliegenden Schal, dann ist die Zeit der Brunft gekommen: Honeymoon auf Rothirschisch. Denn eigentlich lebt eines der größten Wildtiere Europas in getrennten Rudeln: die Männchen für sich und die Hirschkühe mit ihrem Nachwuchs. Doch im September klingt dröhnendes Röhren durchs Unterholz, man kommt sich näher, streift bis Oktober Seite an Seite durch die vom Menschen zugewiesenen Waldgebiete (obwohl die scheuen Tiere offene Landschaften bevorzugen würden, wenn sie die Wahl hätten) und sorgt ohne viel Getue für die nächste Generation. Mit etwas Glück läuft der Nachwuchs dann weder vor ein Auto noch vor die Flinte eines Jägers. Drücken wir ihnen alle die Daumen!
Anders als beim Rotwild herrscht beim Menschen ganzjährige Brunft. Seit dem frühen 19. Jahrhundert unternahmen in England frisch vermählte Ehepaare nach der Trauung eine Reise, um all jene Verwandten zu besuchen, die nicht zu ihrer Hochzeit hatten kommen können. Erst in der Belle Époque, um 1900, wurde es in wohlhabenden Kreisen chic, auf Hochzeitsreise zu gehen. Besonders angesagte Ziele waren Rom, Verona und Venedig. Diese Reisen wurden u. a. honeymoon (engl.), lune de miel (frz.) und luna di miele (ital.) genannt, was auf eine viel ältere Tradition in vielen Teilen Europas zurückgeht: Man gab früher dem jungen Paar nach der Hochzeit einen Monat lang reichlich Honigwein zu trinken. Getreu dem Motto: Alkohol enthemmt. Na dann: Prost!